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November 2021

Die Feierlichkeiten anlässlich des 100. Geburtstags von Eberhard Schlotter im Jahr 2021 liefen weiter.

Am 24. Oktober wurde in den Räumen des Kunstarchivs in Darmstadt die Doppelausstellung: Eberhard und Gotthelf Schlotter eröffnet.

Eberhard Schlotter (1921-2014) und sein Bruder Gotthelf (1922-2007, Bildhauer) gehörten zu den einflussreichsten und wichtigsten bildenden Künstlern der Darmstädter Kunstszene in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Beide Brüder gestalteten Objekte an Gebäuden und im öffentlichen Raum im Rahmen des Projektes Kunst am Bau, von denen zahlreiche Beispiele in Darmstadt noch erhalten sind. Darüber hinaus war Eberhard Schlotter von 1955-1957 Vorsitzender der Neuen Darmstädter Sezession. Im Kunstarchiv Darmstadt werden 20 Gemälde von Eberhard Schlotter aus der Eberhard Schlotter Stiftung in Celle zu sehen sein. Unter anderem auch das Gemälde Fisch und Krug, das zuletzt 2010 in den Räumen der Stiftung im Bomann- Museum-Celle in der Ausstellung Zwischen den Dingen, Stillleben von Eberhard Schlotter, gezeigt wurde.

Aneka Schult schrieb in einem Artikel in der CZ vom 13.06.2010:

„Auf seinen Reisen durch Spanien erfährt Schlotter erstmals Momente der Stille und Leere. In herumliegenden Dingen nimmt er eine eigenwillige Vitalität wahr. Er malt verlassene Strände und leere Plätze, auf denen sich Fischkörper und voluminöse Gefäße in autonome Wesen verwandeln.“

Obwohl diesen Dingen das Lebendige fehlt, fordert gerade die Leblosigkeit des Dargestellten sowie das Spiel mit der Perspektive und den Schatten die Vorstellungskraft des Betrachters heraus. Indem Schlotter den Schattenwurf von Krug und Fisch vertauscht, nimmt er den Dingen ihre Identität. Die, wie auch in diesem Bild zu sehen, oft spielerische Auseinandersetzung mit der Frage nach Wirklichkeit wird hier erstmals gestellt und im Laufe der Zeit zum zentralen Thema im Kunstschaffen Eberhard Schlotters.

Minimalistisch in Malweise sowie Farbgebung und weit entfernt von einer illusionistischen Raumgestaltung beschränkt sich das Bild auf eine flächige Zweidimensionalität der Formensprache. Durch die Konzentration auf das Wesentliche in der Bildgestaltung gelingt es Schlotter, den Blick des Betrachters auf die Bildaussage zu lenken. Genau darin liegt der Reiz des Bildes.

Fisch und Krug aus dem Jahr 1956 ist ein bedeutsames, frühes Gemälde auf der Suche des Künstlers nach dem, was wir Wirklichkeit nennen.